Das Transaktionsverhalten der Verbraucher entwickelt sich ständig weiter und die Branche muss Schritt zu halten. Das Volumen der bargeldlosen Zahlungen weltweit wird von 2020 bis 2025 um mehr als 80 % steigen, und zwar von derzeit etwa einer Billion auf knapp 1,9 Billionen Transaktionen, und sich bis 2030 fast verdreifachen.i Die exponentielle Zunahme von Direkt- und Sofortüberweisungen hat die Zahlungslandschaft radikal verändert. Wie können Unternehmen angesichts dieses fundamentalen Wandels das richtige Gleichgewicht zwischen Transaktionssicherheit und einem überzeugenden Kundenerlebnis finden?
Als Reaktion auf diese doppelte Herausforderung hat die Europäische Kommission ihre Entwürfe für eine dritte Richtlinie über Zahlungsdienste (PSD3) und die zugehörige Verordnung über Zahlungsdienste (PSR) vorgelegt. Die neuen Regeln werden den Zugang erweitern und die sich wandelnden Risiken und Chancen dieser neueren, schnelleren Zahlungsarten berücksichtigen.
Dieser Artikel beleuchtet die neuen Vorschriften und Verordnungen sowie die Reaktion der Branche und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen mit Blick auf die Zukunft.
Wenig überraschend haben Betrugsversuche mit generativer KI mit dem Aufkommen alternativer Zahlungsmethoden zugenommen. Gegen Privatpersonen gerichtete Betrugsversuche mit Sofortüberweisungen und autorisierten Push-Zahlungen (APP) nehmen zu. Auch Unternehmen werden zum Ziel von Betrügern, die mit gefälschten Rechnungen die Systeme der Kreditorenbuchhaltung von Unternehmen ins Visier nehmen. PSD3 und PSR zielen darauf ab, die Sicherheit im Zahlungsökosystem zu erhöhen und gleichzeitig eine nahtlose Kundenerfahrung zu gewährleisten.
Nach dem neuen Rechtsrahmen sollen Unternehmen und Dienstleister fortan eine größere Verantwortung dafür tragen, dass die Zahlungen an den vorgesehenen Kontoinhaber gesendet bzw. bei ihm abgebucht werden. Dieser Fokus auf die Bestätigung der Identität des Zahlungsempfängers hat dazu geführt, dass datengesteuerte Lösungen auf globaler Ebene benötigt werden.
Sowohl die PSD3 als auch die PSR schaffen einen einheitlichen Rechtsrahmen, um den Zahlungsprozess für traditionelle und nicht-traditionelle Dienstleister zu rationalisieren und zu standardisieren sowie die Verantwortlichkeit für die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten. Der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass die PSD3 als Richtlinie bestimmte zu erreichende Ergebnisse festlegt, aber von jedem EU-Mitgliedstaat unterschiedlich interpretiert und umgesetzt werden kann. Bei der PSR hingegen handelt es sich um eine Verordnung, die für alle EU-Mitgliedstaaten verbindlich ist und unmittelbar umgesetzt werden muss.
Die Einführung von Open Banking war eine Folge der Auswirkungen der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2), die einen Innovationsschub bei Fintechs und Digitalbanken begünstigt hat. Dieser Trend setzt sich mit der Einführung der PSD3 fort, die den Datenaustausch zwischen Banken und anderen Zahlungsdienstleistern vorschreibt, um den Schutz vor Betrug zu verbessern und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Die Technologieanbieter reagieren weiterhin mit neuen und besseren Lösungen, um die Anforderungen von Zahlungsdienstleistern und Drittanbietern zu erfüllen, die nun die volle Verantwortung bei Betrugsfällen tragen, sofern sie ihre Bemühungen zur Verhinderung von Betrug nicht nachweisen können.
Der Schlüssel zum Erfolg in dieser dynamischen Zahlungslandschaft liegt in einer reibungslosen Kundenerfahrung am Frontend und der Nutzung der richtigen technologischen Ressourcen im Hintergrund. Erfolg werden jene Unternehmen haben, die wirksame Instrumente zum Schutz der Verbraucher vor Betrug einsetzen, ohne dabei den Datenschutz und unkomplizierte Zahlungsvorgänge zu beeinträchtigen. Die erfolgreiche Synchronisierung des Einsatzes von Technologie und Datenanalytik bedeutet, dass im Zahlungsbereich tätige Unternehmen eine ganzheitliche Kombination aus passiver und kontinuierlicher Authentifizierung anstreben können und sollten.
LexisNexis® Risk Solutions setzt beträchtliche Ressourcen dafür ein, Kunden in diesen Bereichen zu unterstützen, darunter globale Datenanalytikkapazitäten. Mit unserer neuesten Lösung Bankers Almanac® Validate™ Safe Payment Verification können Benutzer beispielsweise die Kontonamen und den Kontostatus privater und geschäftlicher Begünstigter weltweit überprüfen. Unternehmen können Push-Zahlungsbetrug und andere Betrugsformen bekämpfen und Kundenbeziehungen festigen, indem Sie nahtlos und sicher bestätigen, dass die Kontodaten bei grenzüberschreitenden und inländischen Zahlungen an den richtigen Empfänger weitergeleitet werden.
Die Eindämmung von Betrug ist ein wichtiger Vorteil dieser neuen Technologie, aber nicht der einzige. Unternehmen geben jedes Jahr atemberaubende 2,7 Billionen US-Dollar für die manuelle Bearbeitung von Rechnungen aus.ii Die Verbesserung der Authentifizierung von Zahlungsempfängern minimiert Fehler und führt zu besseren Durchlaufraten, was die Kosten senkt und ein besseres Liquiditätsmanagement ermöglicht, was besonders im gegenwärtigen Hochzinsumfeld wichtig ist.
Die dynamische Zahlungslandschaft birgt Risiken, bietet aber auch große Chancen für Innovation. Die Nachfrage der Kunden hat den Markt gezwungen, effizienter zu werden. Regulierungsbehörden greifen ein, damit die Pflicht zur Betrugsprävention bei den Anbietern verbleibt, und Fintech-Unternehmen führen neue Lösungen ein, um die globale Nachfrage zu befriedigen.
Erfolgreiche globale Zahlungssysteme wie PIX (Instant Payment System) in Brasilien und UPI (Unified Payments Interface) in Indien dienen der EU als Inspiration auf dem Weg zu einem dynamischeren, stärker integrierten und benutzerorientierten Zahlungsnetzwerk. Außerhalb Europas, inmitten geopolitischer Umwälzungen, wird das wachsende gesellschaftliche Bedürfnis nach Kontrolle der Finanzkriminalität und transparenten Transaktionen weiter bestehen.
Alle Organisationen orientieren sich an derselben Idealvorstellung: Verbraucher, die von einer nahtlosen Benutzererfahrung profitieren und dabei die Gewissheit haben, dass ihre Daten und Transaktionen geschützt sind.
Wir bei LexisNexis® Risk Solutions sind über die traditionellen, auf den Inlandsmarkt ausgerichteten Tools hinausgegangen, um internationale Lösungen anzubieten, die umfangreiche globalen Datenkapazitäten nutzen. Ob Sie nach Lösungen suchen, die gemeinsame APIs für die Verifizierung von Zahlungsempfängern, die Bestätigung des Zahlungsempfängers oder grenzüberschreitende Kontoverifizierungen ermöglichen, Bankers Almanac® Validate™ Safe Payment Verification bietet eine sichere, nahtlose und globale Bestätigung auf Kontoebene aus einer Hand.
i https://www.pwc.com/gx/en/industries/financial-services/publications/financial-services-in-2025/payments-in-2025.html
ii https://www.paystand.com/blog/benefits-automated-payment-solutions